Die Notizbücher von Joseph Koechlin-Schlumberger

Joseph Koechlin-Schlumberger (1796 - 1863), Geschäftsführer der Firma Schlumberger, Koechlin & Cie, hat viele Notizbücher seiner Reisen zwischen 1845 und 1863 hinterlassen. 

Von Natur aus neugierig, zog sich Joseph Koechlin-Schlumberger 1845 aus dem Geschäft zurück, um sich der Mineralogie und Geologie zu widmen, im Hinblick auf die Veröffentlichung seiner Arbeiten. In der Verbindung seiner Forschungsaktivitäten mit seinen Amtsaufgaben (stellvertretender Bürgermeister von 1848 bis 1852, Bürgermeister von 1852 bis 1863) unternahm er zahlreiche Reisen : Italien, Schweiz, Österreich, Deutschland, England.

Er vervielfältigt Bergläufen und Reisen, und ist in der Verbindung mit den bedeutendsten Geologen in Frankreich und im Ausland. Auf seinen Reisen war ein Notizbuch stets sein Begleiter, wo er seine Beobachtungen aufzeichnete.

So finden wir in diesen Notizbüchern hervorragende Zeichnungen, die die von ihm besuchten Regionen darstellen, oder geologische und paläontologische Notizen über das Gelände. Er zögerte auch nicht, seine persönlichen Bemerkungen über die getroffenen Menschen aufzuzeichnen, wie zum Beispiel Gelehrte, die er dann porträtierte. Er zeichnete auch die besuchten Monumente nach, und versuchte ihre Architektur zu begreifen. Er schrieb manchmal mit Bleistift, aber auch mit Tinte. 

Am Ende seines Lebens möchte er eine « Carte géologique du Haut-Rhin » verfassen. Danach unternahm er neue Reisen, um das Gelände zu erkunden : nach Belfort, Ferrette, Les Trois-Epis, Le Bonhomme ... Er fragt nach Hinweisen von Ingenieuren, Forstleuten, jedem, der ihn diesbezüglich aufklären kann. Leider starb er, bevor er sein letztes Werk fertigstellen konnte. Doch Joseph Delbos, ein Angehöriger, verwendete seine Reisetagebücher, um 1866 eine « Description géologique et minéralogique du département du Haut-Rhin » zu veröffentlichen.

Zum schreiben dieser Bücher verwendete Delbos auch eine Reihe von Notizbüchern, in denen Joseph Koechlin-Schlumberger die Forschungsergebnisse seines Kabinettbüros niederschrieb, wie zum Beispiel paläontologische Abhandlungen und Beobachtungen, Gesteins- und Mineralienuntersuchungen, chemische Analysen und anderes. Er verwendete auch seine Notizbücher und Entwürfe der Briefwechsel. Dieses Meisterwerk ist in zwei Bände gegliedert, von denen der erste die physikalische und geologische Beschaffenheit der Departements betrifft, während der zweite das letztgenannte Thema aufgreift, dem die mineralogische Statistik und die Gewinnung von nutzbringenden Substanzen hinzugefügt werden. Joseph Delbos vollendete damit das letzte seiner Arbeiten in Einverständnis mit der Witwe von Joseph Koechlin-Schlumberger.

 

Service Commun de Documentation de l'université Haute-Alsace - BUSIM
Les carnets de Joseph Koechlin-Schlumberger, Joseph Koechlin-Schlumberger, A 1516/1 + A 1516/2, carnets